Viele Leute halten den Löwen für eine typisch afrikanische Katzenart. Das stimmt aber nicht ganz. Ursprünglich kam der Löwe außer in Afrika nämlich auch im südlichen Asien von der Türkei bis nach Indien vor. Und selbst im südöstlichen Europa, auf der Balkanhalbinsel, war er einst heimisch. Aus Europa verschwand die gesellige Katze aber infolge der übermäßigen Bejagung durch den Menschen bereits um 100 v.Chr. Zwischen 1850 und 1950 wurde sie dann auch in Nordafrika, im südafrikanischen Kapland, in Vorderasien und um ein Haar in Indien ausgerottet. Hier konnten aber in buchstäblich letzter Minute einige wenige Löwen im eigens errichteten Gir-Wildschutzgebiet erhalten werden. Von 13 Tieren im Jahr 1908 ist ihre Zahl auf heute rund 200 Tiere angewachsen. Sie sind die letzten überlebenden Löwen außerhalb Afrikas. Fotogalerie
Überraschenderweise ist der «majestätische» Löwe nicht die größte der Großkatzen und somit nicht die größte Katze der Welt. Diese Ehre kommt dem Sibirischen Tiger zu. Das riesenhafte Areal, über das der Löwe einst verbreitet war, zeugt von der bemerkenswerten ökologischen Anpassungsfähigkeit dieser großen Katzenart. Optimale Lebensräume bilden Steppen sowie Busch- und Waldsavannen - Grasländer also, welche von Schatten spendenden Einzelbäumen und Deckung bietenden Strauchdickichten durchsetzt sind und die ein breit gefächertes und reichliches Angebot von Beutetieren aufweisen. Die Art kann aber auch in vielen anderen Lebensräumen ein Auskommen finden, und zwar von Meereshöhe bis in Lagen von mehr als 4000 Metern ü.M. Einzig in den dichten äquatorialen Regenwäldern und in den zentralen Bereichen der Sahara kam der Löwe zu keiner Zeit vor.